Donnerstag, 10. Mai 2012

lebens.werte.schule - Wien 2012


Beim Forschungskolloquium im Vorfeld des Kongresses „Kultur der Anerkennung“ der Initiative lebens.werte.schule vom 2. bis 4. Mai in Wien bot sich die Gelegenheit, das Projekt „Große Erzählungen, kleine Erzählungen. Empirische Studien zur Stärkung personaler und spiritueller Kompetenz von Jugendlichen in einer diversitätssensiblen Schulkultur“ einem wissenschaftlichen Zuhörerkreis, bestehend aus evangelischen und katholischen Religionspädagogen/innen, in Kürze vorzustellen. Dabei wurde der Fokus auf die tragenden Elemente des Gesamtprojekts (Diversität, Inklusion und Spiritualität) gelegt, aus deren Perspektive ein knapper Einblick in die einzelnen Teilprojekte „Religiöse Bildung und Inklusion“ (Habilitationsprojekt von Dr. Katharina Kammeyer), „Bibliodrama im inklusiven Religionsunterricht“ (Dissertationsprojekt von Kathrin Hanneken) und „Kreatives Schreiben im inklusiven Religionsunterricht“ (Dissertationsprojekt von Veronika Burggraf) gegeben wurde. Die Präsentation erfuhr anerkennende Rückmeldung durch das Auditorium, das durch verschiedene Rückfragen und persönliches Feedback Interesse am Gesamtprojekt sowie an den einzelnen Teilprojekten zeigte. Gezielte Nachfragen gaben außerdem Anregung zu einer Vertiefung spezifischer Fragestellungen.

Im Folgenden werden aufgekommene Fragestellungen, zum Beispiel nach der Bedeutung der biblischen Texte im Projekt, und Anregungen, beispielsweise für einen kritischen Umgang mit der Relevanz von Sprache und Sprachfähigkeit für die vorgestellten Unterrichtsmethoden, weiter zu bearbeiten sein.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Projekt-Design "Kleine Erzählungen, große Erzählungen" (2010-2012)

DIE FRAGE

Wie erzählen Jugendliche von sich und anderen und für sich und andere, wenn sie ... ihren Status in der facebook Zeile posten, ... aus ihrem Ferienort eine Postkarte schicken, ... Montagmorgens im Bus sitzen? Passiert etwas mit ihren Erzählungen, wenn sie ... andere Geschichten hören, ... auf religiöse Erzählungen stoßen?

Unsere Frage ist, welchen Beitrag religiöse Bildungsangebote, die den Erzählungen von Jugendlichen und denen der Bibel Raum für Dialog und Interpretationen geben, für die Entwicklung von personaler und spiritueller Kompetenz von Jugendlichen leisten können.Rechtsbündig

DAS ZIEL

Solche Bildungsangebote zur Wahrnehmung und Förderung von eigenen und fremden Geschichten wollen wir analysieren und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Perspektiven der Jugendlichen und der Lehrpersonen richten, die sie gestalten und an ihnen teilnehmen.

Wir suchen nach Rahmenbedingungen, die sich positiv auf die Entwicklung einer Sensibilität für Vielfalt und ihre Anerkennung auswirken.

In theoretischen und empirischen Studien werden religionspädagogische Ansätze und Methoden zur Selbstwahrnehmung und –würdigung, zur Förderung des kreativen Ausdrucks und der religiösen Sprachfähigkeit und zum Austausch der Jugendlichen untereinander untersucht.

Wir möchten ein neues Verständnis des Lernens mit Geschichten in heterogenen Gruppen entwickeln und untersuchen, wie die alten biblischen Texte als master stories, also als Geschichten mit Orientierungskraft [to master (engl.): leiten] wirken können.

DER WEG

Jugendliche und ihre „kleinen Erzählungen“

Die Schule versammelt Menschen aus unterschiedlichen, jeweils einzigartigen Hintergründen aus häufig in Veränderung erlebten familiären, kulturellen, ökonomischen und religiösen Konstellationen.

Diese Bedingungen prägen das Zusammenleben und Zusammenlernen. Einige Umgangsweisen mit ihnen manche sind belastend, andere stärken das Potential an Selbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl und Zugehörigkeit. Schulen können Jugendliche stärken, indem sie diese Potentiale thematisieren, Diversität willkommen heißen, Werte des Zusammenlebens und den Wert jeder Person immer wieder kommunizieren und die Vielzahl der „kleinen Erzählungen“, die jede und jeder Einzelne mit sich bringt, zu Wort kommen lassen.

Jugendliche und die „großen Erzählungen“ unserer Zeit

Markt und Medien unserer Zeit suggerieren Erfolg und Zugehörigkeit vor allem durch materielle Teilhabe und vermeintliche Unversehrtheit. Laut Shellstudie gehen Heranwachsende mit diesen „großen Erzählungen“ überwiegend pragmatisch um und akzeptieren sie.

Wir nehmen an, dass Jugendliche z.B. in der Schulgemeinschaft die Erfahrung machen, mit ihren eigenen Themen oft gar nicht gesehen und gehört zu werden. Unsere Hypothese ist, dass sie ihre Anliegen in eigenen Formen und Räumen für künstlerische Darstellungen jedoch durchaus erzählen, schreiben und gestalten möchten.Wir wollen diese Dokumente ihrer Lebensweisen in den Mittelpunkt stellen und Jugendliche ermutigen, ihre eigenen „kleinen Erzählungen“ groß zu machen. Ihre Kräfte, mit denen sie Herausforderungen in ihrer Biografie begegnen, sollen gestärkt werden. Welche Bedeutungen geben sie hierbei den Themen Diversität und Inklusion von verschiedenen Menschen?

Jugendliche und die Erzählungen alter Zeiten

Religiöse Traditionen, vor allem die biblischen Lebensgeschichten, die starken Symbole, heilige Räume usw. wollen wir für die Jugendlichen so öffnen, dass sie selbst sinnstiftend mit ihnen umgehen können. Können auch diese „großen Erzählungen“ dazu beitragen, die eigene Erzählung tiefer und größer zu machen? Welche Interpretationsweisen zu ihren eigenen Erfahrungen und zu religiösen Metaphern, Ritualen und Texten finden Schülerinnen und Schüler?

DIE PROJEKTE

1. Dr. Katharina Kammeyer (katharina.kammeyer@tu-dortmund.de) - Habilitationsprojekt "Religiöse Bildung und Inklusion"

Die Wahrnehmung von Heterogenität von Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht und deranerkennende didaktische und methodische Umgang hiermit beschäftigen viele Lehrerinnen und Lehrer und rücken durch die Weiterentwicklung von Schulen im Sinne der Inklusion mehr und mehr in das religionspädagogische Interesse. Um religionspädagogische Ziele und didaktische Lernwege in diesem Kontext genauer bestimmen zu können, ist es lohnenswert, die Diskussion um eine „Pädagogik der Vielfalt“, die zum Beispiel durch Annedore Prengel in der Grundschulpädagogik entwickelt wurde, und theologische und religionspädagogische Beiträge wechselseitig aufeinander zu beziehen. Ausgehend von der theoretischen Diskussion und von ersten Interviews mit Lehrkräften aus der Sekundarstufe I und II zum Thema wird im Projekt besonders die Hypothese verfolgt, dass Kompetenzen von Jugendlichen im Umgang mit Vielfalt in der Gruppe und ihre Kompetenzen im Umgang mit biblischen Geschichten etwas miteinander zu tun haben – wie beides zu Toleranz, Spannung und Freude an Mehrdeutigkeit führen kann, möchte ich im Austausch mit der Praxis gern weiter untersuchen.

2. Kathrin Hanneken (kathrin.hanneken@tu-dortmund.de) - Dissertationsprojekt "Bibliodrama in Religionsunterricht"

In diesem Projekt geht es darum, die Arbeit mit bibliodramatischen Elementen als ganzheitliche Methode iminklusiven Religionsunterricht zu untersuchen. Es soll gezeigt werden, wie Jugendliche mit und ohne Behinderung hiervon profitieren, indem sie dazu ermutigt werden, in wechselseitiger Aneignung mit dem Text ihre eigenen kleinen, oftmals ungehörten Erzählungen in facettenreicher, spielerischer und kreativer Weise zum Ausdruck zu bringen. Der biblische Text sowie religiöse Dimensionen sollen sich für sie neu erschließen. Ein weiteres Ziel ist es, zu lernen, sich selbst neu wahrzunehmen und möglicherweise neu kennen zu lernen. Den eigenen religiösen Fragen und Wertvorstellungen von Schülerinnen und Schülern soll so Raum und Ausdruckskraft verschafft werden. Die Studie begleitet diese Lernprozesse empirisch und untersucht, inwieweit das Bibliodrama eine Möglichkeit darstellen kann, die Jugendlichen in einem inklusiven Lernkontext für die bestehende Diversität zu sensibilisieren und sie in ihrer Identität sowie persönlichen Kompetenz zu stärken.

3. Veronika Burggraf (veronika.burggraf@tu-dortmund.de) - Dissertationsprojekt "Kreatives Schreiben im Religionsunterricht"

Dieses Projekt widmet sich dem Kreativen Schreiben als Medium des Selbstausdrucks. Kreatives Schreiben soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich selber schreibend näher kennenzulernen, indem sie ihre Gedanken und Gefühle wahrnehmen, schriftsprachlich fixieren, schreibend fortentwickeln und die Möglichkeit erhalten, ihre Texte anderen vorzustellen. Im Religionsunterricht sollen Jugendliche durch das Kreative Schreiben in einen Austausch mit und über biblische Texte gelangen, eine individuell authentische religiöse Sprachfähigkeit entfalten sowie ihre (religiöse) Identität finden und weiterentwickeln können. Grundlegend wird in diesem Projekt die Frage gestellt, wie eine kreative Schreibumgebung so gestaltet werden kann, dass alle Schülerinnen und Schüler partizipieren und ihren Gedanken Ausdruck verleihen können. Ist das Kreative Schreiben für Jugendliche in ihrem durch Vielfalt geprägten Schulkontext eine Möglichkeit, ihre eigene Geschichte zu ergründen, zu gestalten und zu erzählen? Von Interesse ist außerdem, wie Schüler und Schülerinnen durch das Schreiben ihre eigene Geschichte mit Erzählungen christlicher Tradition verknüpfen und welchen Einfluss dies auf ihre eigene Erzählung sowie ihre religiöse Sprachfähigkeit hat.

INTERESSE AN MITARBEIT?

Bitte melden Sie sich bei Dr. Kammeyer: katharina.kammeyer@tu-dortmund.de!



Dienstag, 9. März 2010

Große Erzählungen, kleine Erzählungen

Es wird einer Forschungsantrag vorbereitet mit dem Titel: "Empirische Studien zur Starkung personaler und spiritueller Kompetenz von Jugendlichen in einen diversitätssensibelen Schulkultur". Mehr Information kann man erhalten bei Dr. Katharina Kammeyer.

Preparation of international publication

In preparation of the book "Inclusive Religious Education: International Perspectives", eight authors have been submitting their contribution so far: Stephan Anderssohn (Germany), Franz Feiner (Austria), Katharina Kammeyer (Germany), Emilia Kosunen (Finland), Anne Krismann (UK), Liz O'Brien (UK), Julian Stern (UK) and Amos Yong (USA).

Samstag, 6. März 2010

Religion und Verletzbarkeit - Antrittsvorlesung veröffentlicht

Die Antrittsvorlesung 'Religion und Verletzbarkeit. Standort und Herausforderung einer integrativen Religionspädagogik' (21. Mai 2008, TU Dortmund) von Bert Roebben wurde beim Comenius Institut in der Reihe des Forums für Heil- und Religionspädagogik (http://www.fhrp.de/) veröffentlicht. Für mehr Info, siehe: http://ci-muenster.de/bookshop/artikel/buecher/sonder12.php. Der Volltext kann als PDF-Datei heruntergeladen werden via http://www.seekingsense.be/ (> Deutsche Seiten).

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Präsentation des Forums auf Deutsch

Orientierung

Herzlich willkommen auf der deutsch-englischen Webseite unseres neu gegründeten Inter-FIRE Forschungszentrums. Wir sind weniger an Feuerlöschanlagen interessiert, sondern vielmehr an der „brennenden“ Interaktion zwischen Religion, Erziehung und dem Leben mit einer Behinderung. Nach unserer Überzeugung kann die Erziehung das brennende Feuer in Menschen entfachen und die Möglichkeit eröffnen, persönliche Erfahrungen von Sehnsucht auszutauschen, welche jeder Mensch in seinem Leben erfährt, egal ob schwarz oder weiß, männlich oder weiblich, gläubig oder nicht gläubig, mit oder ohne Behinderung.

Inter-FIRE steht für „Internationales Forum für Integrative Religiöse Erziehung“. Die Forschung über Religionen und Weltanschauungen im Kontext von integrativer Erziehung ist der zentrale Fokus unserer akademischen Arbeit. Wir glauben, dass das Unterrichtsfach Religionsunterricht in der Schule den Kindern, jungen Menschen und jungen Erwachsenen helfen kann, die Komplexität und Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen in ihrer Gesellschaft und in ihrem täglichen Leben wahrzunehmen und zu interpretieren. Darüber hinaus kann das Fach sie dazu befähigen, ihr eigenes Leben „beseelter“ zu gestalten.

Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass im Bereich der integrativen religiösen Erziehung eine starke Diskursgemeinschaft fehlt. Wissenschaftler und reflektierende Praktiker sind in der ganzen Welt verstreut und arbeiten unabhängig an dem Thema. Wir wollen diese Personen zusammenführen und voneinander in einer Art und Weise lernen, welche auch unsere akademische Leidenschaft „entflammt“. Professor Bert Roebben der Fakultät für Humanwissenschaften und Theologie an der Technischen Universität Dortmund ist der Initiator dieses Forums. Bereits in seiner Antrittsvorlesung zu Beginn seiner Tätigkeit als Religionsdidaktiker in Dortmund, erläuterte er sein Interesse, seine Ideen und Pläne für dieses Projekt.

Mit diesem Forum wollen wir vier Ziele umsetzen: die Durchführung von Forschungen auf der Mikro- und Meso-Ebene (Unterrichtsforschung und Schulentwicklungsforschung) bezüglich integrativer religiöser Erziehung, die Schaffung eines internationalen Netzwerkes von Wissenschaftlern, die Entwicklung einer Buch-Reihe zu dem Thema und schließlich die Inventarisierung von „good practices“. Wenn Sie Ihre kreativen und innovativen Ideen mit uns teilen möchten, sind Sie herzlich eingeladen, uns zu kontaktieren. Wir können dann einer guten Zusammenarbeit entgegenblicken. Sie sind herzlich willkommen, sich an der Lebendigkeit des Feuers zu erfreuen.

Organisation

Univ.-Prof. Dr. Bert Roebben, Vorsitzender
Dr. Katharina Kammeyer, Habilitandin
Veronika Burggraf, Promovendin
Kathrin Hanneken, Promovendin

Bert Roebben, Institut für Katholische Theologie, Emil-Figge-Strasse 50, D-44227 Dortmund (hubertus.roebben@tu-dortmund.de, 0231 755 2864).
Katharina Kammeyer, Institut für Evangelische Theologie, katharina.kammeyer@tu-dortmund.de
Veronika Burggraf, veronika.burggraf@tu-dortmund.de
Kathrin Hanneken, kathrin.hanneken@tu-dortmund.de

Mittwoch, 26. November 2008

Presentation of the Forum in English

Orientation

Welcome on the English web pages of our new born Inter-FIRE research centre. We are not interested in fire extinguishing systems, but want to understand the ‘burning’ interaction between religion, education and living with disability. We believe that education is about stirring up the fire and listening inclusively to the stories of longing in every human being, black or white, male or female, believing or non-believing, living with or without disability.

Inter-FIRE stands for ‘International Forum for Inclusive Religious Education’. Research on religions/worldviews in the context of inclusive education is the central focus of our academic work. We believe that the subject ‘religious education’ at school can help children, young people and young adults to perceive and to interpret the complexity and diversity of religions/worldviews in society and their daily life. Moreover the subject can empower them to live more ‘soulfully’ their own existence.

We are aware of the fact that in the field of inclusive religious education a strong discourse community is lacking. Scholars and reflective practitioners all over the world are scattered and working independently on the topic. We want to bring them together and learn from each other in ways in which also the academic passion can be stirred up. The Faculty of Humanities and Theology at the ‘Technische Universität Dortmund’ is hosting the forum. Professor Bert Roebben accepted the challenge to chair the forum when he came to Dortmund and gave his inaugural lecture.

In the forum we want to implement four goals: conducting research at micro- and meso-level (respectively classroom research and school development research) on inclusive religious education, creating an international network of scholars in the field, developing a book series on the topic and finally take the stock and describe ‘good practices’ in the field. If you have creative and innovative ideas to share with us, please do not hesitate to contact us. We can then look at the mode of cooperation. You are most welcome to enjoy the vivacity of the fire!

Organisation

Univ.-Prof. Dr. Bert Roebben, chair of the forum
Dr. Katharina Kammeyer, junior researcher
Ms. Veronika Burggraf, research assistant
Ms. Kathrin Hanneken, research assistant

Advisory Board
(to be announced)

Contact

Bert Roebben, Instute of Catholic Theology, Faculty of Humanities and Theology, Technische Universität Dortmund, Emil-Figge-Strasse 50, D-44227 Dortmund (0049 231 755 2864, hubertus.roebben@tu-dortmund.de)

Katharina Kammeyer, Institute of Protestant Theology, katharina.kammeyer@tu-dortmund.de